Wohnungsbau im Ostblock. Identitäten des sozial(istisch)en Bauerbes damals und heute
ABGESAGT: Freitag, 13.11.2020, 10:00 - 17:00 Uhr | Tagung
Tagungsort: ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast Dresden
Tagung im Rahmen der internationalen Kunstausstellung „Kunst.off Plattenbau. WBS70 – fünfzig Jahre danach“ vom 30.10. bis zum 18.12.2020 in der Galerie des Dresdner Kunsthaus Raskolnikow, die verschiedene künstlerische Positionen zur Rezeption des Plattenbaus in der mittel- und osteuropäischen Gegenwartskunst präsentiert.
An der Tagung im ZfBK nehmen Referentinnen und Referenten aus Polen und Deutschland teil, die in ihren Vorträgen unterschiedliche Aspekte im Zusammenhang mit dem sozialistischen Wohnungsbau in den Ländern des ehemaligen Ostblocks und mit seiner aktuellen Rezeption untersuchen und anschließend in einer Podiumsdiskussion unter Beteiligung des Publikums diskutieren. Zusätzlich ist die Präsentation einer Begleitpublikation zur Ausstellung geplant. Der Sammelband beschäftigt sich mit den Plattenbausiedlungen und –systemen der DDR und Polens und erscheint demnächst ebenfalls unter dem Titel „WBS70 fünfzig Jahre danach“ beim Verlag Sphere Publishers, Leipzig.
Wohnungsbau im Ostblock
Das Architekturerbe des sozial(istisch)en Wohnungsbaus macht in den Ländern des ehemaligen Ostblocks weiterhin einen sehr großen Teil der gesamten Bausubstanz aus. Trotz der vielen Gemeinsamkeiten in der Planungs- und Errichtungsphase, die auf eine oft direkte Übernahme der in Moskau zwischen 1945 und 1990 angeordneten baupolitischen Richtlinien zurückzuführen sind, gibt es in den verschiedenen Ostblock-Ländern zum Teil gravierende Unterschiede zwischen den damaligen Strategien im Bauwesen. Der radikale Wechsel der Gesellschaftssysteme führte um 1990 in den meisten dieser Staaten praktisch über Nacht zum Ende des zentral gesteuerten, sozialen Wohnungsbaus. Infolge dessen veränderte sich der Umgang mit diesem Architekturerbe. Aufgrund der unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Entwicklungen verliefen diese Prozesse von Land zu Land verschieden. Ein besonders interessantes Beispiel bildet die Entwicklung in Deutschland. Das Architekturerbe der DDR – des damals sozialistischen deutschen Staates – wurde nach der Vereinigung zu einem gemeinsamen Erbe. Ein Blick auf die Nachbarn hinter der Grenze im Osten soll dabei die Perspektiven auf das Thema des sozialistischen Architekturerbes hierzulande erweitern.
Tagungsablauf
- Begrüßung und Einführung: Till Schuster (ZfBK), Tanja Scheffler (Redakteurin und Autorin der Publikation WBS70 fünfzig Jahre danach), Tomasz Lewandowski (Kurator der Ausstellung)
- 3 Vorträge (á max. 30 Min.)
- Mittagspause (ca. 60 Min.)
- 3 Vorträge (á max. 30 Min.)
- Podiumsdiskussion mit den beteiligten Referenten und dem Publikum (max. 90 Min.)
Referenten/Vortragsthemen
Prof. Dr. Ing. Niels-Christian Fritsche, TU Dresden
Stadt-Mimikry
Magdalena Kamińska, Viadrina Universität Frankfurt Oder
WBS70 ungleich W70. Die Wohnungsbauserien als Spiegel von Kooperation und Konkurrenz zwischen DDR und VR Polen.
Antje Kirsch, Freie Akademie Kunst + Bau e. V.
Kunst am Plattenbau in Dresden.
Tanja Scheffler, TU Dresden, aus Dresden
Die unterschiedliche Rezeption der Plattenbauten, Beispiele und Ursachen.
Kuba Snopek, unabhängiger Kritiker, Architekt und Buchautor, aus Polen
Vorstellung des Buchs Belyayevo Forever (https://dom-publishers.com/products/
belyayevo-forever).
Tomasz Lewandowski, Universität der Künste Berlin, aus Breslau
Politik und die Platte.
ANMELDUNG ERFORDERLICH
Nach den Bestimmungen der Corona-Schutz-Verordnung des Freistaates Sachsen können wir zur Gewährleistung des Mindestabstandes von 1,50 Meter nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern zulassen. Wir bitten Sie daher um vorherige Anmeldung per E-Mail an: anmeldung@zfbk.de oder Telefon 0351 48453600 (Di-Sa von 13-18 Uhr).
Eintritt frei
Veranstalter
Kunsthaus Raskolnikow e. V.
Böhmische Straße 34, 01099 Dresden
Aktuelle Informationen und Änderungen online unter:
http://galerie-raskolnikow.de/
http://kunstoffplattenbau.de/