Dresdens Tor zum Himmel – Die erste aerodynamisch geformte Luftschiffhalle und ihr Einfluss auf die Baugeschichte
17.10.2019, 19:00 Uhr | Vortrag
Das größte stützenfrei umbaute Raumvolumen der Stadt Dresden ist aus dem Baugeschichtsbewusstsein verschwunden – zu Unrecht. Das vorliegende Buch rekonstruiert minutiös und packend erzählt die spannungsreiche Baugeschichte der städtischen Dresdner Luftschiffhalle von 1913, illustriert mit bisher unveröffentlichtem Bildmaterial. Ausgehend von diesem Pionierbau entfaltet sich ein Panorama des Luftschiffhallenbaus im 20. Jahrhundert, begleitet vom wachsenden Erkenntnisstand der Aerodynamik. Dabei interagiert der Dresdner „Kokon für Luftschiffe“ mit der Zeppelin-Luftschifffahrt sowie mit der Kultur- und Architekturgeschichte an der Schwelle zur Moderne und Streamline-Moderne. Erst nach seinem erzwungenen Abbruch 1921 und dem Wissenstransfer seiner Konstruktion in die USA mit bis heute bestehenden Adaptionen in Ohio, Kalifornien und North Carolina wird der stromlinienförmige Luftschiffhallentyp als solcher erkannt und Standard im Großluftschiffhallenbau. Der Schöpfer dieser neuen Bauform ist dabei völlig in Vergessenheit geraten: Zivilingenieur Ernst Meier in Berlin. Sein bahnbrechendes Schaffen wird hier erstmals umfassend gewürdigt.
Der gebürtige Dresdner Roland Fuhrmann baute 1988 für das Verkehrsmuseum ein Architekturmodell der städtischen Dresdner Luftschiffhalle, das seither in der ständigen Ausstellung zu sehen ist. Dies war der Auslöser für die Auseinandersetzung mit diesem Ausnahmebau. Eine ursprünglich zum 100. Baujubiläum 2013 geplante Publikation mündete ab 2012 in eine Dissertation zur Baugeschichte der Luftschiffhalle und ihres Einflusses auf Folgebauten. 2018 wurde Roland Fuhrmann mit diesem Thema an der TU Dresden zum Dr.-Ing. promoviert. Die Arbeit erhielt den Kurt-Beyer-Preis der Fakultät Architektur. Das Buch erschien im April 2019 im Thelem Universitätsverlag Dresden.
Mehr Informationen unter: www.luftschiffhalle.de
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Eintritt frei